Keine Angst vor der Altersarmut
Sind Frauen in der Selbständigkeit besser zur Altersvorsorge abgesichert als Frauen in Anstellung? In Deutschland ist Altersarmut ein wachsendes Problem, da die Bevölkerung altert und die staatlichen Renten nicht ausreichend angepasst werden.
Altersarmut bedeutet im Alter nicht über ausreichende finanzielle Mittel zu verfügen, um deinen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Viele Menschen haben zu wenig gespart oder sind aufgrund von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Pflegebedürftigkeit von Altersarmut bedroht. Es wird empfohlen, sich über die staatlichen Rentensysteme hinaus, um eine Altersvorsorge zu kümmern. Wie kommt es, dass Frauen häufiger von Altersarmut betroffen sind als Männer?
Frauen haben in der Regel niedrigere Renten als Männer, da sie weniger verdient haben.
„Um auf eine Monatsrente von 1.000 Euro netto zu kommen, müssen Beschäftigte derzeit 40 Jahre lang durchgehend 2.844 Euro brutto im Monat verdienen. Für einen Anspruch auf 1200 Euro Rente benötigen Arbeitnehmende 40 Jahre lang einen Bruttomonatslohn von 3.413 Euro.“ (Antwort des Bundesarbeitsministerium auf Anfrage der Linken im Januar 2023)
Frauen haben mehr Unterbrechungen im Beruf durch die Erziehung der Kinder oder Pflege von Angehörigen.
Kindererziehungszeiten sind Pflichtbeiträge, die sich direkt auf die Rentenhöhe auswirken. Für die Zeit der Kindererziehung werden Mütter in etwa so gestellt, als hätten Sie Beiträge aufgrund des durchschnittlichen Verdienstes aller Einzahler gezahlt. Umgerechnet bringt Ihnen ein Jahr Kindererziehungszeit ungefähr 34 Euro Rente pro Monat. Wenn du deine Kinder erziehst und weiterarbeitest, dann erhältst du diese Beiträge nämlich zusätzlich zu dem, was du selbst einzahlst. Dies gilt bis zur sog. Beitragsbemessungs -grenze. Diese bekommst du auch, wenn du Selbständig bist und als Selbständige weiterarbeitest.
Frauen leben im Durchschnitt länger als Männer, was bedeutet, dass sie eine längere Rentenzeit haben und somit von Altersarmut betroffen sind.
Das bedeutet, wenn du länger lebst und ein geringeres Rentenniveau hast, musst du mit deinen Ersparnissen ausbessern. Diese werden mit den Jahren weniger und so kann dann mit zunehmendem Alter die Altersarmut drohen.
Frauen sorgen oft nicht genug für ihr Alter vor. Das Thema Geld ist nicht klar durch gerechnet.
Wenn nur wenig in die Altersvorsorge eingezahlt wird, kommt auch nur wenig Rente zusammen. Die Beschäftigungszeit aus einem versicherungspflichtigen Minijob wird sowohl bei der Wartezeit für Altersrenten, wie auch bei den Erwerbsminderungsrenten mit angerechnet. Bei einem Monatsverdienst von 520 Euro steigt die monatliche Rente nach einem Jahr im Minijob derzeit um etwa 5 Euro.
Wie geht man das Thema Altersvorsorge in der Selbständigkeit als Frau besser an?
Als Existenzgründerin musst du nicht nur die Gründung selbst im Auge haben und als Selbständige dein laufendes Business, sondern auch die Absicherung von Risiken. Deine finanzielle Sicherung für die Zeit nach dem Berufsleben ist ebenfalls meist komplett neu zu organisieren. Es gibt diverse Alternativen zur gesetzlichen Rentenversicherung. Aber es gibt auch genügend Aspekte, die dafür sprechen können, weiterhin in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen.
Eine einfache, sichere Empfehlung von seriösen Beratern wirst du nicht bekommen, da die Entscheidung von deiner aktuellen Lebenssituation, deinen finanziellen Möglichkeiten, deinen Zukunftsvorstellungen und deinem Sicherheitsbedürfnis abhängig ist.